Mich weiterentwickeln, meinen Weg finden, eine Arbeit mit Sinn und dort helfen, wo man gebraucht wird – das ist mein berufliches Ziel, das ich seit eineinhalb Jahren verfolge. Als frisch gebackene Online-Redakteurin wollte ich nun endlich aktiv etwas gestalten und entwickeln.
Etliche Bewerbungsschreiben, Gespräche und Absagen bremsten allerdings meine Energie und Euphorie. Von „Sie scheinen für die Stelle überqualifiziert zu sein.“ über „sachliche Gründe“ bis hin zu „Wir haben uns für eine Person entschieden, die noch besser auf unser Anforderungsprofil passt.“ kenne ich inzwischen fast jede Standardfloskel und nett formulierte Absage. Wirklich nachvollziehbare und konstruktive Begründungen kann ich hingegen an einer Hand abzählen. Die Coronazeit und die enorme Mitbewerberanzahl („Irgendwas mit Medien machen“ ist eben voll im Trend 🙄) legten mir zusätzlich Steine in den Weg. Ich war kurz davor, diese Steine zu nehmen und damit um mich zu werfen – aus Frust und Selbstzweifel. Aber wie heißt es doch so schön: „Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.“
Statt Frust Stadtnatur
Was mir all meine Bewerbungen zeigten: Bildung und Natur sind meine Herzensthemen. Sie begleiten mich schon mein Leben lang. Daher verfolge ich sie weiter. Mit dem Thema „zeitgemäße (digitale) Bildung“ startete ich Ende August meinen Blog. Jetzt kommt das Thema „Stadtnatur“ dazu.
Bereits während meines Referendariats hier in Berlin fiel mir auf, dass viele Berliner – ob Kinder, Teenies oder Erwachsene – heutzutage kaum mehr einen Bezug zur Natur und ihrer Umgebung haben. Einige kennen zwar die neuesten Youtube-Videos, aber weder Eiche noch Kastanie. Manche schauen voller Begeisterung blutrünstige Horrorfilme, ekeln sich aber vor kleinen Insekten und anderen „Krabbeltierchen“. Andere hegen und pflegen ihre Autos oder Handys, hinterlassen aber Grünflächen als wären es Mülldeponien. Da stimmt doch etwas nicht.
Während der Coronazeit und dem damit verbundenen homeschooling habe ich gemeinsam mit meinem siebenjährigen Sohn viele kleinere Naturprojekte gemacht und konnte mich als Insektennarr mal wieder austoben. Ich lernte unsere Berliner Stadtnatur wieder mehr kennen und lieben. Unser Berlin bietet so viele Möglichkeiten der Naturbegegnungen. Diese Begeisterung und Freude hat sofort auf meinen Sohn abgefärbt. Und diese möchte ich gerne weiter teilen. Daher schreibe ich in meiner neuen Kategorie über aktuelle Diskurse und Projekte zum Thema Stadtnatur, die mich bewegen, über die ich nachdenke und mich austauschen möchte. Vielleicht entstehen sogar ganz neue Ideen und Projekte.
Wenn mich da draußen keiner will, dann mache ich eben mein eigenes „Blog“-Ding – unterstützt und bestärkt von Familie und Freunden. Für diesen wertvollen Support bin ich unendlich dankbar! Und wer weiß, wohin die Blog-Reise gehen wird…
Deine RedakteurIna 🙋♀️